Zum 16. Starkbierfest ein Blick hinter die Kulissen


Den Mönchen sei’s gedankt, die den Bayern im 17. Jahrhundert eine fünfte Jahreszeit bescherten, denn Fastenzeit ist auch Starkbierzeit! So konnte man bei uns in Paunzhausen gleich am ersten Wochenende wieder kräftig feiern und die guten Vorsätze auf die Zeit danach verschieben. 

Der stürmische Applaus bei der bereits gut besuchten Generalprobe am Donnerstag zeigte, dass die beiden langjährigen Regisseure Patricia Herberich und Axel Steffens mit dem Stück „Theater“ von Peter Landstorfer wieder genau den Geschmack des Publikums getroffen hatten. So waren denn auch alle drei Vorstellungen anlässlich des traditionellen Starkbierfestes am 24. und 25. Februar 2012 restlos ausverkauft, nicht zuletzt dank des überragenden Engagements der über 100  Mitwirkenden und Helfer.

Heuer gab’s gleich vier Neuzugänge, die die erfahrene Theatergruppe verstärkten und die alle in ihren Rollen voll überzeugten. Und sie alle spielten sich im Grunde selbst: Mitglieder einer bayerischen Laienbühne, bei denen sich alles um die „Bretter, die die Welt bedeuten“ dreht.

Die Theatergruppe eines kleinen bayerischen Dorfes will gegen den Willen des Wirts und Regisseurs (Georg Huber) kein weiteres „Schenkelklopferstück“ mehr spielen. Die Schauspieler bevorzugen
etwas Anspruchsvolles, Dramatisches.

Unter der Führung vom Großbauern Dufterer (Lukas Kreidenweis) und seiner Schwester Resi (Barbara Käser) hat man auch schon eine Alternative gefunden. „Da Austrag“, ein dramatisches Volksstück.  Da man aber dem Wirt die Alleinregie nicht zutraut, wird ihm ein erfahrener Regisseur (Hans Bauer) getarnt als „Regieassistent“ zur Seite gestellt. 

Es beginnt eine harte Probenzeit mit Streitereien und Eifersüchteleien, aber auch mit sehr viel Spaß und Freude. Dann ist der Premierentag gekommen und hinter der Bühne macht sich Lampenfieber breit. Treichtl (Reinhard Beck), der als Neuling gleich eine Hauptrolle spielen darf, weiß seinen Text nicht mehr, Schöberl (Christian Liebhardt) kommt zu spät, Magdalena (Birgit Daniel-Bauer) kann ihre Schuhe nicht finden, Wallners Frau Agnes (Josefine Elfinger) fühlt sich beim Umziehen von aller Welt beobachtet, die Paulhuberin (Patricia Herberich) leidet plötzlich unter akuter Blasenschwäche und Cäcilie (Monika Schneider) fällt vor Schreck von der Bank. Dann öffnet sich der Vorhang und jeder fragt sich, ob das ein gutes Ende nehmen wird…

Die hervorragende Inszenierung des Stückes sowie die bravouröse Leistung der Schauspieler sorgten dafür, dass an allen Tischen viel gelacht wurde So war dann auch der begeisterte Applaus der zufriedenen Gäste das größte Kompliment, das man den Akteuren machen konnte.

Doch kein gelungener Theaterabend ohne die vielen langjährigen Helfer im Hintergrund.

Angefangen bei Souffleuse (Melanie Bauer) über perfekte Maske (Rita Lutz) und Frisur (Max Daniel und Dominik Schauer), professionelle Licht- und Tontechnik (Florian Federl, Andrea Motzke, Jonas Andre und Maximilian Kreidler) bis hin zu einem wunderbaren Bühnenbild (gestaltet von Helmut und Lorenz Grünberger). Ein herzliches Dankeschön an sie alle, sowie an das vielköpfige Küchenteam unter Marianne Blassl, das die zahlreichen Gäste mit leckeren Brotzeiten und süffigem Starkbier verwöhnte, und an unseren DJ Josef Gerlsbeck, der mit fetziger Musik bis in die frühen Morgenstunden für Tanzstimmung sorgte.

Ein weiterer großer Dank geht an die vielen ehrenamtlichen Helfer aus der Gemeinde Paunz-hausen, die seit Jahren durch ihren unermüdlichen Einsatz ganz wesentlich zum Erfolg der vergangenen Veranstaltungen sowie des diesjährigen 16. Starkbierfestes beigetragen haben. 

Starkbierfestteam Paunzhausen

Bericht: Uschi Högenauer

Presse

16. STARKBIERFEST IN PAUNZHAUSEN

HERRLICH-SKURRILES THEATERVERGNÜGEN - Wenn eine Theatergruppe als Theaterstück „Theater" spielt, kann das fast nur großes Theater sein - so wie beim 16. Starkbierfest in Paunzhausen am Wochenende.

 „Security: Rene Parol und Fußballer des TSV Paunzhausen“ - so stand es im Programm zu lesen. Das klang aber nur so gefährlich, denn Randale sind beim Paunzhausener Starkbierfest kein Thema. Dafür sorgte auch bei der 16. Auflage die Theatergruppe des TSV, die an zwei Abenden und an einem Nachmittag unter dem bewährten Regieduo Axel Steffens und Patricia Herberich Peter Landstorfers Vierakter „Theater“ auf die Bühne brachte.

Schon immer haben die Paunzhausener Laienspieler ein besonderes Faible für Maske und Kostüme. Aber so skurril überdreht wie in der diesjährigen Inszenierung war das Bühnenoutfit des Ensembles wohl noch nie: Patricia Herberich als Paulhuberin mit roten Bäckchen und Kunstbusen, Johann Bauer als Florian Wisshofer mit blonder Prollmähne á la „Manta, Manta“, Barbara Käser als lässig gelangweilte Rockerbraut Resi Dufterer mit angeklebten Achselhaarbüscheln - das war schon gewöhnungsbedürftig. Gar nicht gewöhnungsbedürftig hingegen war das Spiel der zehnköpfigen Theater-Combo, die wie immer durch große Textsicherheit und ziemlich natürliche Gestik beeindruckte. Fine Elfinger und Georg Huber als Wirtsehepaar Agnes und Simon Wallner leisteten sich keine Schwäche, Lukas Kreidenweis als Franz Dufterer spielte - obwohl ein Neuzugang - routiniert, Monika Schneider und Christian Liebhardt erfüllten alle Anforderungen, die die Rollen der leicht exaltierten Cäcilie Raffl und des Anton Schöberl an sie stellten. Die heimlichen Stars der Aufführung waren freilich Birgit Daniel in der Rolle der leicht esoterisch vergeistigten Öko-Aktivistin Magdalena Fassbichler mit ihrem herrlich zähen O-wie-haben-wir-uns-doch-alle-lieb-Slang, und - ein weiterer Neuling - Reinhard Beck als Bauer Alois Treichtl, dessen Kurzauftritte als zunehmend besoffener Leichenschmaus-Teilnehmer ebenso gut waren wie seine extrem gelangweilten Darbietungen eines mundfaulen Theaterakteurs.

Das Stück, in das nach guter Paunzhausener Tradition der eine oder andere Lokalbezug eingebaut wurden, hatte also durchaus seine sehr komischen Elemente, die den Saal zum Lachen brachten. Ein ganz klein bisschen seltsam wirkte nur, dass sich der Regisseur und Hilfs-Regisseur im Stück „Theater“ bei ihren dozierenden Monologen, was Theaterspielen bedeute, an das Publikum wandten, obwohl doch die Mitspieler auf der Bühne angeredet wurden. Aber gut: So ein Herausfallen aus der Ebene der Darbietung kann man unter „künstlerische Freiheit“ verbuchen. Dem Spaß in der Turnhalle tat dies keinen Abbruch.

Quelle: Freisinger Tagblatt

 

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